Die Türkei gilt als eines der beliebtesten Urlaubsziele der Mitteleuropäer. Hier findet man wohl alles: warme Sandstrände, orientalische Architektur und ganz viel Geschichte! Zahlreiche Bücher setzen sich mit der spannenden Geschichte des Landes auseinander und verschaffen einen Überblick darüber, wie sich die Türkei verwandelt hat und was sie früher einst war.
Erste Siedlungsspuren stammen in Kleinasien bereits aus dem 7. Jt. v. Chr. Funde verweise auf Ackerbau, Handelsverbindungen zum Roten Meer und auf eine Metallverarbeitung. Im 3. Jt. v. Chr entstand im Nordwesten der heutigen Türkei vermutlich die sagenumwobene Stadt Troja. Unter den „Hethitern“ entstanden wenig später sehr große und vor allem auch mächtige Reiche, welche sich über die Jahre hinweg über das gesamte Anatolien bis nach Syrien sowie Babylon dehnten. Das letzte Großreich der Hethiter zerfiel rund 1200 v. Chr. Nun war die Zeit der Lyder gekommen, die zur bestimmenden Großmacht in Anatolien wurden. Diese waren vor allem für ihren enormen Reichtum bekannt.
Die sogenannten Perserkriege fanden um die Jahre 49 bis 449 v. Chr. statt. Die Makedonier eroberten mit Alexander dem Großen ab 336 v. Chr. fast das ganze persische Reich sowie Kleinasien. Im Norden Kleinasiens bildeten sich wenig später mehrere kleinere Reiche wie beispielsweise Pergamon, Pontus oder Bithynien. Nach und nach schafften es auch die Römer nach Kleinasien, die immer mehr Reiche unterwarfen und diese zu ihren römischen Provinzen machten. Kaiser Konstantin I. verlegte die Hauptstadt Roms nach Byzanz, die er später in Konstantinopel umbenannte. Die berühmte Stadt wurde nun Zentrum des Oströmischen bzw. Byzantinischen Reiches. Die lange Grenze zwischen dem römischen und dem arabischen Gebieten bildete der Fluss Euphrat.
Ende des 13. Jahrhunderts schaffte es das Turkvolk der Ogusen sich die Unabhängigkeit gegenüber den Mongolen zu erkämpfen und nahm nun eine Vormachtstellung in Anatolien ein. Osman I. ernannte sich 1298 zum Sultan des Reiches. Es dauerte nicht lange, bis der Sultan zum heiligen Glaubenskrieg gegen Byzanz, das nach wie vor christlich war, aufrief. Dieses war zu dieser Zeit Hauptgegner seines Reiches. Es dauerte nur wenige Jahre, bis die Osmanen vordrangen und sich die absolute Herrschaft auf dem Balkan sichern konnten. Konstantinopel wurde schlussendlich um das Jahr 1453 erobert. Die Geschichte des christlich-byzantinischen Reiches ging hiermit zu Ende. Die Stadt wurde nun auf den Namen „Istanbul“ getauft und zur neuen Hauptstadt gekrönt.
Die Herrschaft der Osmanen wurde in den darauffolgenden Jahre am Balkon gefestigt. Osmanische Heere drangen bis auf die arabische Halbinsel sowie nach Tunesien vor, wodurch die Türkei ihre Ausdehnung erreichte. Das Ende dieser Expansion brachte erst die schwere Niederlage der Türken gegen Venezianer und Spanier im Jahre 1571. Auch i den Auseinandersetzungen mit dem Reich der Habsburger mussten die Osmanen im 17. Jahrhundert zahlreiche Niederlagen hinnehmen. Große Gebiete gingen erneut verloren.
Das Osmanische Reich nahm im ersten Weltkrieg an Deutschlands, Österreich-Ungarns sowie Bulgariens Seite teil. Nach deren Niederlage gingen aufgrund des „Friedensvertrag von Sèvres“ alle Gebiete außerhalb Anatoliens verloren. Nun gab es das große Osmanische Reich nicht mehr. Für den internationalen Schiffsverkehr wurden nun die Meerengen freigegeben, bestimmte Gebiete wurden abgetrennt.
Doch im Jahre 1919 war bereits ein weiterer Krieg mit dem verfeindeten Griechenland ausgebrochen, welches nun versuchte Gebiete in Westanatolien zu erobern. General Mustafa Kemal Pascha strebte eine kleinere, nationalstaatliche Türkei an und besiegte Ende 1922 die griechischen Truppen. Im „Friedensvertrag von Lausanne“, der 1923 aufgesetzt wurde, wurden nun die Grenzen des unabhängigen türkischen Staates bestimmt. Der Sultan selbst hatte rund ein Jahr zuvor abgedankt. Die Türkei wurde mit ihrer Hauptstadt Ankara 1923 schließlich Republik.
Mustafa Kemal Pascha wurde erster Staatspräsident, der später den Beinamen „Atatürk“ (was so viel bedeutet wie „Vater der Türken“) erhielt. Noch heute gilt er als Gründer der heutigen, modernen Türkei, dem es gelang das Land zu öffnen und europäische Einflüsse konnten sich etablieren. Es folgte die Einführung des gregorianischen Kalenders, die islamischen Rechtsprechung wurde abgeschafft, das lateinische Alphabet eingeführt und die Trennung von Kirche und Staat.
Einen Konflikt, den die Türkei stets mit Griechenland hatte, war die Insel Zypern. Auf der Insel kam es immer wieder bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen, worauf die griechische Mehrheit der Insel im Jahre 1974 den Anschluss an Griechenland erklärte. Türkische Truppen besetzten den Nordteil der Insel, die 1975 schlussendlich geteilt wurde. In den 70er Jahren kam es immer wieder zu Regierungswechseln. Ein Militärputsch sorgte 1980 dafür, dass das Parlament aufgelöst und die Verfassung ausgesetzt wurde. Der General Kenan Evren wurde neuer Staatspräsident. Zu dieser Zeit warfen internationale Organisationen dem türkischen Militär vor, schwere Verstöße gegen die Menschenrechte begangen zu haben.
Ein wohl dunkler Punkt in der Geschichte der Türkei ist der Konflikt mit den Kurden. Der Beginn des Aufstandes der Rebellen der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) dauert bis heute an und kostete mehr als 40.000 Menschen das Leben. Im Jahre 2002 leitete die Türkei demokratische Reformen ein. Unter diesen Reformen findet man beispielsweise die Abschaffung der Todesstrafe, damit man den Anforderungen der Europäischen Union zwecks einer Mitgliedschaft gerecht wird. Die islamisch-konservative AK-Partei von „Recep Tayyip Erdogan“ schafft es die Wahlen zu gewinnen, wodurch Erdogan ein Jahr später bereits Regierungschef wird.
2007 setzt Erdogans Partei die Wahl des AKP-Politikers „Abdullah Gül“ zum Präsidenten durch. Mit ihm stand nun erstmals ein Vertreter der islamischen Bewegung an der Spitze der Türkei, die der Verfassung nach, nach wie vor als „laizistisch“ angesehen wird.
Erdogan strebt bereits seit einigen Jahren ein Präsidialsystem an, das ihm größte Machtbefugnisse einräumt. 2014 wird er erstmals in einer sogenannten „Direktwahl“ zum Staatschef gewählt. Aus Europa hat sich der Staatschef, der von seinen Gegner immer wieder als „Sultan Erdogan“ bezeichnet wird, schon längst verabschiedet. Was er mit der Türkei genau vor hat und in welche Richtung sie bewegt werden soll, kann man wohl nur erahnen.
Wohin auch immer sich die Türkei bewegen wird, eines steht wohl fest: das Land bleibt nach wie vor eines der faszinierendsten Ländern, in dem stets zahlreiche Kulturen zusammen gelebt haben und wird seinen orientalischen Zauber (hoffentlich) niemals verlieren!
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